Machen Sie es Einbrechern schwer!
Die Kurve der Wohnungseinbrüche geht mit Beginn der dunklen Jahreszeit wieder auffällig nach oben. Wenngleich das Landesinnenministerium für das Jahr 2017 erstmalig einen Rückgang dieser Straftaten gemeldet hatte - landesweit gab es 2.715 Einbruchdiebstähle - nimmt die gefühlte Gefahr nicht ab. Zudem registrieren die Versicherer eine Zunahme der mechanischen Gewalt, mit der sich die Täter Zutritt zu Gebäuden verschaffen. Der Schaden der Zerstörung liegt mitunter höher als der Wert des Gestohlenen. Hausrat- und Gebäudeversicherung zahlen im Schadenfall nicht für das gestohlene Gut, sondern auch für die Gebäudeschäden infolge des gewaltsamen Eindringens.
Eine wirksame Prävention kann vor allem Gelegenheitstäter abwehren. Für diese sind schlecht gesicherte Eingangstüren, Fenster und Kellerlichtschächte geradezu einladend, weil leicht überwindbar. Türen und Fenster lassen sich aber wirksam mechanisch sichern, am besten mit VdS-geprüften Produkten und fachgerecht eingebaut. Zusätzlich sollten besonders einbruchgefährdete Bereiche und Zugangswege ausgeleuchtet sein, zum Beispiel mit Bewegungsmeldern. Einbruchmeldeanlagen, auch Kameras und Videoüberwachung, sind eine sinnvolle Ergänzung mit Abschreckpotential. Experten setzen beim Einbruchschutz aber immer Mechanik vor Elektronik. Natürlich bleibt auch bei umfangreicher Vorbeugung ein Restrisiko.
Immer mehr Menschen statten ihren Wohnraum mit so genannten Smart-Home-Systemen aus. Damit können Haustechnik und Haushaltsgeräte vernetzt und ferngesteuert werden. Aber jedes IT-gestützte System ist angreifbar und damit ein Sicherheitsrisiko. Angemessene Sicherheitsvorkehrungen sollten verhindern,
dass das System von außen sabotiert oder für Straftaten missbraucht werden kann. Und besonders verletzlich ist das Smart-Home, wenn ein angekipptes Fenster das Einsteigen leicht macht.
Für die Nachrüstung mit Sicherheitstechnik kann eine staatliche Förderung bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau beantragt werden. Anträge für Einbruchschutzmaßnahmen können über das Zuschussportal der KfW (www.kfw.de) gestellt werden, die Beantragung muss grundsätzlich vor dem Einbau erfolgen.
Informationen zum Einbruchschutz gibt die neueste Broschüre „Sicher wohnen“, Herausgeber ist die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes.
Ansprechpartner in den Ländern sind die polizeilichen Beratungsstellen. E-Mail: praevention.lka@polizei.sachsen-anhalt.de
Tipps zum Schutz von Haus und Grundstück und zu geeigneter Sicherheitstechnik gibt es außerdem unter www.k-einbruch.de, einer bundesweiten Kampagne mit Kooperationspartnern aus der Versicherungswirtschaft, Industrieverbänden und Fachfirmen.