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ÖSA trifft... Thomas Andrée
06.02.2020
Ungemütlich ist es draußen, als ich am Vormittag in der Stresemannstraße klingle. Mit einem Lächeln im Gesicht und freundlichen hellen Augen öffnet mir ein Mittvierziger. Wir kennen uns nicht, ich fühle mich herzlich willkommen und trete ein. In eine für mich andere Welt. Eben noch am Schreibtisch, jetzt in einem Atelier auf 216 Quadratmetern. Es ist kühl in den hohen Räumen, aber nicht kalt. Man sieht Mauerwerk, erkennt Risse, hier und da kleine versteckte Skulpturen an Säulen, im Fenster. Eine Staffelei mit einem noch nicht fertigen Bild. Gleich im ersten Raum eine Bühne. Denn im Atelier entstehen nicht nur Kunstwerke auf Leinen, Bronze oder Holz, sondern auch in Wort oder Musik.
„Ich gebe hier auch anderen Künstlern die Möglichkeit, sich zu verwirklichen“, sagt Thomas Andrée. Der in Magdeburg geborene Maler und Bildhauer hat sich vor zwei Jahren mit diesem Atelier einen großen Traum erfüllt. Einst eine Baustelle, sind diese Räume für Thomas Andrée vieles in einem. Arbeitsbereich, Ausstellungsraum, PopUp-Restaurant, Zufluchtsort – ein kreatives Universum. Denn seine Handschrift ist überall. Jedes Werk für sich allein ein Unikat und doch entdeckt man Verbindungen. Zwischen den Titeln, zwischen den Materialien, zwischen den Ideen.
„Ich gebe hier auch anderen Künstlern die Möglichkeit, sich zu verwirklichen“, sagt Thomas Andrée. Der in Magdeburg geborene Maler und Bildhauer hat sich vor zwei Jahren mit diesem Atelier einen großen Traum erfüllt. Einst eine Baustelle, sind diese Räume für Thomas Andrée vieles in einem. Arbeitsbereich, Ausstellungsraum, PopUp-Restaurant, Zufluchtsort – ein kreatives Universum. Denn seine Handschrift ist überall. Jedes Werk für sich allein ein Unikat und doch entdeckt man Verbindungen. Zwischen den Titeln, zwischen den Materialien, zwischen den Ideen.
Thomas Andrée ist Autodidakt. Gemacht hat er schon vieles. Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaften in Halle. „Aber die Kunst war schon immer in mir“, erzählt der 45-Jährige. Nur konnte er nicht immer davon leben. Auftragsarbeiten in der Malerei und in der Bildhauerei folgten. „Und immer habe ich experimentiert, mit Farben, Techniken, Materialien“, erinnert er sich. Das kann ich sehen. Mitten im Raum eine riesige Skulptur mit dem Titel „Für und Wider“. Der eine schiebt, der andere hemmt. Ein anderes Kunstwerk heißt „Weisswasser“, hunderte Figuren auf einem Schiff. Mir kommen viele Gedanken. „Letztlich liegt es am Standpunkt des Betrachters, wie die Werke ihre Auflösung erfahren“, sagt er und lässt damit einen großen Interpretationsfreiraum. Bei den „Vernünften“, drei Skulpturen bleibe ich hängen. Man erfasst, mit wie viel Humor Thomas Andrée gesegnet ist. In fast jedem Werk, egal, ob im Bild oder in einer Skulptur, bleiben ein Lächeln und ein Hinterfragen zurück.
„Durch meine Arbeiten kann ich frei balancieren zwischen Sozialkritik und Schelmerei, indem ich versuche, die Hintergründigkeit des Lebens hervorzuheben und die Mittel dafür so zu wählen, dass sie von jedermann verstanden werden“, sagt der freischaffende Künstler. Durch das Einfangen eines Augenblicks, durch das Modellieren menschlicher Affekte, Charaktereigenschaften und Gefühlsregungen, beleuchte ich den Menschen mit all seinen alltäglichen Empfindungen, Erlebnissen und Begegnungen“, fügt er hinzu. Ideen kämen ihm überall und jederzeit. Blockaden kenne er eigentlich nicht. Seine Ideen hält er in einem Ideenblock fest, auf den er immer wieder zurückgreifen kann. Und wenn es mal nicht so läuft, helfe ihm die Disziplin. Die hat er gelernt als Angestellter im zahntechnischen Labor, wo er viele Jahre arbeitete. Die Fertigkeiten, mit zahnmedizinischen Geräten umzugehen, kann er bei seiner Kunst wunderbar einsetzen.
Schon längst kann er von seiner Kunst leben. Zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen erzählen von seinen Erfolgen. Doch Thomas Andrée ist auf dem Boden geblieben. Er weiß um sein Glück, vom dem zu leben, was er liebt. Von seiner Kunst. Von Besucherzahlen spricht er nicht. Sondern von den Begegnungen, von der Entstehung. Von dem Wie und dem Warum. Er zeigt Fotos von der Entstehung einer sechs Meter hohen Bambusskulptur „Der Schreitende“, die er 2018 bei der World Floral Expo in Taiwan aufbaute. Doch Magdeburg bleibt seine Heimat. „Magdeburg hat und gibt Freiräume“, sagt er. Nicht nur für seine Kunst, sondern eben auch für andere Projekte. So gab es im letzten Jahr ein PopArt-Dinner für 52 Gäste. An schön gedeckten Tischen konnten die geladenen Gäste ein Fünf-Gänge-Menü genießen und sich ganz nebenbei von der Kunst auf den Tellern, auf den Tischen und an den Wänden inspirieren lassen. Ein Ort der Kunst ist eben auch immer ein Ort der Begegnung. Dieses Motto wird bei Thomas Andrée in der Stresemannstraße gelebt.
Wir freuen uns, dass wir nun auch einen echten „Thomas Andrée“ bei der ÖSA haben. Thomas Andrée hat eine 6,5 Kilogramm schwere individuelle und wertstiftende Bronzeskulptur erschaffen, die nun jährlich von Agentur zu Agentur wandert und für die ÖSA und den Schutz unserer Versicherten steht.
Bildnachweis:
Titelbild: Kerstin Winter
bei der Arbeit: © Thomas Andrée
Atelier: © Thomas Andrée
Titelbild: Kerstin Winter
bei der Arbeit: © Thomas Andrée
Atelier: © Thomas Andrée