7 Tipps für den Kauf deines E-Bikes
30.06.2022Sommer, Sonne, Fahrradfahren: Es gibt wohl kaum eine bessere Kombination. Auch John F. Kennedy sagte einst: „Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren.“ – und damit hat er vollkommen Recht! Um die Freude des Radfahrens soll es auch heute in diesem Beitrag gehen, zumindest in abgewandelter Form. Denn bevor man sich auf die vielen schönen Radwege in Sachsen-Anhalt begeben kann, benötigt man natürlich erstmal ein gutes Gefährt. Zum Beispiel ein E-Bike.
Doch was gibt es eigentlich bei einem E-Bike alles so zu beachten? Gestaltet sich der Kauf anders als bei einem klassischen Drahtesel? Und wie ist man überhaupt versichert? All das erfährst du hier!
Was ist ein E-Bike?
Bevor wir uns den „harten Fakten“ widmen, möchte ich zu Beginn erst einmal klären, was du überhaupt unter einem E-Bike verstehen kannst und was die konkreten Unterschiede zwischen einem „echten“ E-Bike (für das du einen Führerschein benötigst) und einem „normalen“ E-Bike (auch Pedelec genannt) sind. Denn häufig werden diese beiden Begriffe als Synonym verwendet, was aber nicht ganz korrekt ist. Also: Was ist nun ein „echtes“ E-Bike?
Nun, ein „echtes“ E-Bike ist, prinzipiell, nichts anderes als ein motorisiertes Fahrrad. Sollte dir während der Fahrt die Puste ausgehen, kannst du auf Knopfdruck einen Elektromotor aktivieren, der dich während deiner weiteren Fahrt per Anschub unterstützt. Je nachdem, wie viel Anschub du benötigst, kannst du hierbei aus verschiedenen Unterstützungsstufen wählen. Anders als bei der Trittunterstützung vom Pedelec (um das es heute in diesem Beitrag gehen soll) – die stets aktiviert wird, wenn du in die Pedale trittst – kannst du den Antrieb eines „echten“ E-Bikes also stufenweise selbst regeln oder auch ganz weglassen.
Wer also regelmäßig größere Strecken zurücklegen möchte – und das nicht etwa aus sportlichem Ehrgeiz, sondern um das Fahrrad als Alternative zum Auto zu nutzen ohne sich dabei verausgaben zu müssen, falls die Puste doch mal knapp werden sollte – ist sowohl beim „echten“ E-Bike als auch beim „normalen“ E-Bike genau richtig!
E-Bike ist nicht gleich E-Bike
Wie zu Beginn bereits erwähnt, soll es heute in diesem Beitrag um „normale“ E-Bikes, also Pedelecs gehen. Natürlich gibt es hier nicht nur „ein“ E-Bike, sondern eine ganze Reihe von unterschiedlichen Arten, zwischen denen du dich entscheiden kannst. Zum Beispiel gibt es:
… oder auch diverse Sonderformen, wie zum Beispiel das Speed-Pedelec (auch: S-Pedelec), für das du die Führerscheinklasse AM und ein Versicherungskennzeichen benötigst, da es eine Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h erreichen kann.
Bevor du dich also in den Fahrradladen oder auf eine Google-Suche nach deinem perfekten E-Bike begibst, solltest du unbedingt klären, wofür du dein E-Bike eigentlich nutzen möchtest. Geht es dir eher um weite Strecken, die du in der Natur zurücklegen willst? Um regelmäßige kurze Strecken durch die Stadt? Oder um das Radfahren im Urlaub, weswegen dein E-Bike schnell im Kofferraum oder im Zug verstaut werden muss?
Hast du erst einmal deine Ziele festgelegt, ist es einfacher, dich beim Kauf für ein E-Bike zu entscheiden.
Apropos: Wo kauft man denn eigentlich am besten ein E-Bike?
Wie bei Büchern, Kleidung und Technik ist auch der Online-Handel für Fahrräder in den letzten Jahren stark gewachsen.
Für die einen bietet das Einkaufen über die zahlreichen E-Commerce-Plattformen im Internet bequeme Vorteile: So kann man sich schnell durch das gewünschte Sortiment von E-Bikes klicken, Daten einfacher vergleichen und gegebenenfalls das Rad auch direkt individualisieren.
Für die anderen wird es nichts Besseres als den klassischen Fahrradladen geben: Hier kann dem Verkäufer oder der Verkäuferin seine konkreten Wünsche mitteilen, erhält eine kompetente Beratung über Akku, Motor, Sitzposition & Co. und kann die Räder auch sofort ausprobieren, indem man eine Probefahrt durch die Ladenzeilen macht – was tatsächlich auch vorteilhaft ist, da Gewicht, Schaltung und Motorantrieb unbedingt vor dem Kauf getestet werden sollten!
Genauso wie bei der Wahl zwischen E-City-Bike oder E-Mountainbike kommt es bei der Wahl deiner Verkaufsstelle auch ganz auf deine Ziele an: Kennst du dich bereits mit E-Bikes aus? Hast du vielleicht schon ein paar E-Bikes Probe gefahren und weißt also, welche Art und Form du für deine Ausflüge brauchst? Oder bist du eher noch ratlos unterwegs und würdest dir gerne die Meinung einer Fachfrau einholen?
Auch solltest du die Lieferzeiten bei der Wahl deiner Verkaufsstelle mitbedenken. Wir alle können uns sicherlich noch an den Fahrrad- und E-Bike-Mangel zu Beginn der Corona-Pandemie erinnern – leider scheinen sich die Lieferverzögerungen bis heute nicht wirklich gebessert zu haben. Bestellst du dein E-Bike also im Internet, könnte es zu sehr langen Wartezeiten kommen. Im Vergleich dazu darfst du im Verkaufsgeschäft dein Rad oft sofort mitnehmen. Bedenke aber, dass du im Laden stets ein kleineres Sortiment als im WWW vorfinden wirst.
Da nicht nur der Andrang beim Kauf eines E-Bikes groß ist, sondern auch bei ihrer Wartung im Falle von Pannen oder technischen Fehlern, geben lokale Händlerinnen und Händler oft Nachlass für eine Reparatur oder nehmen dein E-Bike nur in Wartung, wenn du es direkt bei ihnen gekauft hast. Vielleicht doch ein Grund mehr, lieber regional zu kaufen?
Motor
Nachdem wir also nun die Grundlagen geklärt haben, folgen hier unsere 5 Geheimtipps für den Kauf deines E-Bikes:
Fangen wir erst einmal mit dem wohl wichtigsten Aspekt für dein neues E-Bikes an: Dem Motor. Oder bessergesagt: Mit der Motorposition. Diese definiert nämlich, wie „smooth“ das Fahrverhalten deines E-Bikes sein wird. Beim Kauf hast du die Wahl zwischen diesen drei Varianten:
Frontmotoren haben den Vorteil, dass sie günstig sind – dementsprechend wird bei preiswerten E-Bike-Modellen meist diese Form von Motor verbaut. Aber Achtung: Durch die Bauweise am vorderen Teil des E-Bikes wird der Schwerpunkt so nach vorne verlagert, dass das Lenkverhalten oft negativ beeinflusst wird. Und als wäre das schon nicht genug, sind Frontmotoren in der Regel auch reparaturanfälliger.
Heckmotoren sind vor allem für Sportbegeisterte geeignet, da hier die Kraft direkt in das Hinterrad übertragen wird. Falls dein Ziel also sportliche BMX-Touren beinhaltet, könnte der Heckmotor genau das richtige für dich sein!
Am besten macht sich jedoch der sogenannte Mittelmotor, der – wie das Wort schon vermuten lässt – in der Mitte deines E-Bikes verbaut wird. Durch diese Position wird das Gewicht gleichmäßig auf den Rahmen verteilt, sodass das Fahrverhalten ausgeglichener stattfindet. Ein weiterer Bonus: Mittelmotoren sind im Vergleich zu den anderen Motoren weniger verschleißanfällig.
Gewicht
Ein zweiter Punkt, den du nicht außer Acht lassen solltest, ist das Gewicht deines E-Bikes. Dies beeinflusst nämlich, wie mobil und flexibel du unterwegs sein kannst – sei das für ein paar Haltestellen mit dem Zug oder mit dem Verstauen des E-Bikes im Kofferraum deines Autos.
Ein E-Bike kann durchaus schon mal 25 bis 30 Kilogramm wiegen (Gepäck und Gewicht der Fahrerin bzw. des Fahrers noch nicht draufgerechnet) – daher solltest du bei deiner Probefahrt unbedingt einmal testen, ob du das E-Bike überhaupt anheben und tragen kannst.
Ein weiterer Aspekt, der das Gewicht deines E-Bikes beeinflusst, ist der Akku. Dazu findest du weiter unten noch ein paar Tipps.
Schaltung
Ja, man glaubt es kaum, aber bei einem E-Bike gibt es auch eine Schaltung! Je nach Vorliebe hast du hier die Wahl zwischen diesen beiden verschiedenen Versionen:
Kettenschaltung
Die Kettenschaltung liegt, wie bei einem klassischen Fahrrad, außen am Fahrrad an. Vorteil: Bei Schäden ist eine Kettenschaltung schnell und günstig ersetzt bzw. repariert. Nachteil: Besagte Schäden treten durch die nach außen gelagerte Kette gegebenenfalls häufiger auf. Die Wartungsfrequenz ist somit meist höher.
Nabenschaltung
Bei einer Nabenschaltung ist der Schalt-Mechanismus in einer Art Schutzmantel verbaut, sodass äußere Einflüsse nicht sofort an die Schaltung gelangen. Vorteil: Mit einer Nabenschaltung verminderst du durch die geschützte Bauweise das Risiko von Schäden. Grundsätzlich ist sie damit wartungsärmer. Nachteil: Sollten Schäden auftreten, ist der Austausch bzw. die Reparatur der Schaltung deutlich komplizierter, aufwendiger und dementsprechend auch preisintensiver.
Bremsen
Da ein E-Bike eine Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h erreichen kann, sind gute Bremsen natürlich Pflicht. Der gängige Tipp lautet: Immer auf hydraulische Felgen- oder Scheibenbremsen achten!
Money, Money, Money
Zum Ende hin möchte ich dir noch ans Herz legen, dein E-Bike nicht nur nach dem Preis auszusuchen, sondern es wirklich nach deinen Bedürfnissen zusammenzusetzen. Zwar kann ein E-Bike für 500 Euro ausreichend für deine Ziele ausgestattet sein – aber vielleicht ist dafür der Motor ungünstig verbaut, was das Fahren unangenehm macht. Umgekehrt kann ein E-Bike für über 3000 Euro zwar deine Qualitätsansprüche zufriedenstellen, doch brauchst du wirklich alle zusätzlichen Features?
Orientiere dich am besten an den oben genannten Tipps. Dann steht deinem Traum von einem E-Bike nichts mehr im Wege!
Ein abschließender Tipp zu Absicherung & Diebstahlschutz
Natürlich wären wir kein Versicherungsblog, wenn ich dich zum Abschluss nicht noch auf eine gute Absicherung für dich und dein Rad hinweisen würde. Insbesondere bei einem Einkaufspreis von mindestens 800 Euro sollte man nicht unterschätzen, was eine gute Versicherung für das eigene Rad ausmachen kann. Bei Fahrrädern, egal ob Rennrad, Lastenrad, normaler Drahtesel oder Pedelec, gibt es zwei Möglichkeiten der Absicherung:
Auf der einen Seite kannst du dein Fahrrad gegen Diebstahl in deiner Hausratversicherung absichern lassen. Dies geschieht mit Hilfe der sogenannten Fahrraddiebstahlklausel, die ich dir in diesem Blogbeitrag noch einmal genauer zusammengefasst habe.
Auf der anderen Seite reicht eine reine Diebstahlabsicherung oft nicht aus. Denn gerade bei einem E-Bike kann durch die verbaute Technik häufiger mal eine Panne auftreten – sei das durch einen defekten Akku oder Materialschäden. Um dich vor den (finanziellen) Folgen dieser Malheure zu schützen, haben wir von der ÖSA eine spezielle Fahrradversicherung entwickelt, die genau diese Risiken absichert.
Darüber hinaus kannst du dort auch einen Fahrrad-Schutzbrief erwerben, der im Falle einer Panne im Nirgendwo unter anderem die Kosten für deine Weiter- und Rückfahrt trägt oder auch den Rücktransport für dein kaputtes Fahrrad übernimmt.
Bitte beachte hierbei allerdings, dass „echte“ E-Bikes und S-Pedelecs – also Zweiräder, die eine Geschwindigkeit von über 25 km/h erreichen können und somit zulassungspflichtig sind – nicht über die Fahrradversicherung, sondern nur über eine Mopedversicherung abgesichert werden können (und sollten).
Schau am besten gleich mal hier vorbei, um dich über die Vorteile zu informieren und deinen ganz individuellen Tarif selbst auszurechnen.
Und noch ein abschließender Tipp: Die Fahrraddiebstahlklausel oder auch die Fahrradversicherung schützen zwar vor den Folgen eines Fahrradklaus – den Fahrradklau selbst können sie allerdings nicht verhindern. Das tut tatsächlich nur ein gutes, zuverlässiges Schloss. Hole dir deshalb am besten eins, dass 10% des Verkaufspreises deines E-Bikes ausmacht.
So, und damit wäre ich am Ende unserer Checkliste angelangt. Ich hoffe, du konntest ein paar Hinweise mitnehmen und wünsche dir nun viel Spaß beim Kauf deines ersten E-Bikes! #KetteRechtsPS:
Du und dein E-Bike seid das perfekte Team? Dann zeig uns das! Teile jetzt ein Bild von euch beiden auf deiner liebsten Fahrradstrecke unter dem Hashtag #MeAndMyBike und verlinke deine ÖSA-Agentur, um dir dort bis zum 02.09.2022 ein kleines Geschenk abzuholen.
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Titelbild: ©Michael Minelli - stock.adobe.com